• Inklusion und Teilhabe sind kein „wokes Ideologieprojekt“, sondern Menschenrecht

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    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Einige Menschen mit Mitgliedschaft im DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V.) und/oder DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.)


    Einige Gedanken über die Behinderten-Selbsthilfe in Zeiten des Rechtsrucks.

    In Zeiten, in denen gewählte Politiker*innen Inklusion als Ideologieprojekt diffamieren, in denen der Wert von Menschen immer häufiger nach ihrer vermeintlichen Leistungsfähigkeit oder ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer Gruppe beurteilt wird, in denen Teilhabe vor dem Hintergrund ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses auf den Prüfstand gestellt wird und die öffentliche Belustigung über Menschen mit Behinderung oder der Traum von einer „gesunden Gesellschaft“ längst kein Tabu-Bruch mehr sind: In solchen Zeiten sollte es eigentlich auf der Hand liegen, dass der gesellschaftliche Rechtsruck eine existenzielle Gefahr (nicht zuletzt) für Menschen mit Behinderung und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben darstellt. Nun, unserer Erfahrung nach ist das Bewusstsein, selbst Zielscheibe des Rechtsextremismus zu sein, unter Menschen mit Behinderung keineswegs weit verbreitet, und die Aufarbeitung dieses Themas im Rahmen der Behinderten-Selbsthilfe steckt gerade noch in den Anfängen.

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  • Solidarisch. Vielfältig. Grün.

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    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Bündnis 90/Die Grünen Dortmund

    Was wir bisher gemacht haben

    Wir GRÜNE stehen in Dortmund für eine Politik, die konsequent Haltung zeigt: gegen den Rechtsruck, gegen Diskriminierung, gegen Ausgrenzung. In einer Zeit, in der menschenfeindliche Einstellungen wieder lauter werden, braucht es eine klare, demokratische Antwort. Genau daran arbeiten wir, in der politischen Verantwortung, gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Bündnissen, kulturellen Initiativen, migrantischen Selbstorganisationen und antifaschistischen Projekten.

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  • Wie kritisch darf die gemeinnützige Zivilgesellschaft sein?

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Stephanie Handtmann – Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“

    Gemeinnützige Vereine, die sich für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie einsetzen, geraten zunehmend unter Druck. Beispielhaft dafür steht die berühmt-berüchtigte Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion, mit 551 detaillierten Fragen zur Arbeit von 17 zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Zusammenstellung dieser NGOs wirkt erratisch – von Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe über Attac und die Neuen Deutschen Medienmacher*innen bis hin zu den Omas gegen Rechts ist alles dabei: kleine und große, eher lose strukturierte und fest etablierte, gemeinnützige und nicht gemeinnützige. Als gemeinsamer Nenner lässt sich wohl festhalten: Diese Organisationen gehen der Union aus irgendeinem Grund anscheinend furchtbar auf die Nerven.

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  • Was soll das für eine Alternative sein?

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Autonome Antifa 170

    Zahlreiche Parteien treten bei der Kommunalwahl an, um bei den Wahlberechtigten um Stimmen zu werben und in den nächsten fünf Jahren die Kommunalpolitik in Dortmund mitzugestalten. Aus den Reihen der Parteien, die sich darüber streiten, ob und wie z.B. Kindergärten, Parkanlagen, neue Bauprojekte oder Teilhabe am Stadtleben für arme Menschen finanziert werden soll, sticht eine Partei heraus. Die sogenannte Alternative für Deutschland (AfD). Ihr Kernanliegen ist es, Wähler*innen weiszumachen, dass es ihnen besser ginge, wenn es anderen nur schlechter ginge.

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  • Vom TikTok-Hype auf die Barrikaden – wie eine neue Generation der Linken dem Rechtsruck trotzt

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Die Linke Dortmund

    Während rechte Narrative lauter werden, rechtsextreme Parteien Wahlerfolge feiern und Hass im Netz und auf der Straße zur Normalität zu werden scheint, passiert parallel dazu, im Schatten der Schlagzeilen, noch etwas ganz Anderes: Immer mehr junge Menschen schließen sich zusammen und mischen sich ein. Sie treten in eine Partei ein, die vor wenigen Monaten noch als abgeschrieben galt. Die Linke erlebt inmitten ihrer eigenen Krise eine Bewegung von unten. Und sie beginnt bei denen, die am meisten zu verlieren haben: der jungen Generation.

    Das alles scheint kein Zufall zu sein, denn junge Menschen erleben seit vielen Jahren Krise als neuen Dauerzustand. Und trotz der unzähligen Herausforderungen stellen viele Studien eine überraschende Grundhaltung bei ihnen fest: Immer mehr verstehen die Situation nicht als lähmende Erfahrung, sondern als Gestaltungsaufforderung. Waren im Jahr 2022 noch 22 Prozent bereit, ein politisches Engagement einzugehen, sind es nun 37 Prozent (Shell Deutschland, 2024).

    Und auch in der Linken spürt man diese Bereitschaft mehr als deutlich. Denn während sich die Zahl der Mitglieder in der Partei quasi verdoppelt hat, sind nun gleichzeitig fast 60 Prozent aller Mitglieder 35 Jahre oder jünger.

    Zwischen Wut und Hoffnung

    „Ich wollte nicht mehr nur zuschauen, wie der Hass lauter wird“, sagt Lara (23), die an der TU Dortmund studiert und seit letztem Jahr bei der Linken aktiv ist. „Irgendwann war klar: Nur Demoaufrufe auf Instagram zu teilen, reicht nicht mehr. Ich will aktiv etwas tun.“

    Wie ihr geht es vielen. Nach Jahren des innerparteilichen Streits und medialer Aufmerksamkeit für Abspaltungen und Skandale hat sich Die Linke für viele politisch interessierte junge Menschen wieder als Ort positioniert, an dem man Haltung zeigen kann. Nicht, weil dort alles perfekt ist, sondern weil der Ernst der Lage keine Neutralität mehr erlaubt.

    „““Der Rechtsruck macht mir Angst, aber hat mich auch mobilisiert„““, sagt Leni (36), die als Neumitglied während der Bundestagswahl mehrere hundert Haustürgespräche geführt hat. „““Es fühlt sich an wie die letzte Möglichkeit, meine und besonders die Zukunft meiner Tochter noch aktiv mitzugestalten.“

    Neue Mitglieder, neue Energie

    Mit dem rasanten Anstieg der Mitgliederzahlen fällt eine Sache besonders auf: Viele bringen nicht nur politisches Interesse mit, sondern auch konkrete Ideen, Energie und den Willen, sich einzubringen.

    Dabei geht es nicht um Parteikarriere oder Mandate, sondern um Präsenz: Auf der Straße, in den Vierteln, im direkten Gespräch mit den Menschen. „Wir wollen zeigen, dass Politik nicht von oben kommen sollte, sondern gemeinsam mit den Menschen gemacht werden muss “, sagt Jenny (30), die seit November Parteimitglied ist und jetzt als Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretung in Dortmund Ost kandidiert.

    Viele der jungen Linken organisieren neue Arbeitsgruppen, vernetzen sich über Discord und veranstalten regelmäßig offene Treffen. Wichtiger Bestandteil der Parteiarbeit bleiben für alle Engagierten die Haustürgespräche. Besonders in Stadtteilen, in denen die Menschen sich abgehängt fühlen. Oder auch da, wo rechte Parteien ihre Hochburgen haben. Aber nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem offenen Ohr. „Alle reden. Wir hören zu. Unser Motto für die Haustürgespräche meinen wir ernst. Wir gehen nicht an die Türen, um von uns zu erzählen, was wir alles Tolles machen, sondern um zu hören, was die Menschen wirklich bewegt und was sie brauchen“, erzählt Johanna (33), Sprecherin der Haustür-AG.

    Warum gerade Die Linke?

    Die Antwort fällt selten dogmatisch aus. Oft ist es ein Prozess: Frustration über die soziale Spaltung, Wut über Rassismus, Sorge um den Planeten – und das Gefühl, dass andere Parteien sich den Narrativen der AfD unterwerfen und schlichtweg nicht mehr glaubwürdig sind.

    „Die Linke ist nicht perfekt. Aber welche Partei ist das schon? Trotzdem prangern wir immer wieder an, was schiefläuft. Stehen ganz klar gegen Rechts, ohne Wenn und Aber und bleiben unbequem“, beschreibt Leni, die zur Kommunalwahl für den Stadtrat kandidiert.

    In einer Zeit, in der die politische Kommunikation oft aus Worthülsen besteht, wirkt klare Kante wieder attraktiv. Das zeigt sich auch auf Social Media, wo Die Linke besonders dank Heidi Reichinnek immer wieder mit witzigen, provokanten und trotzdem eindeutigen Botschaften immer wieder verfängt.

    Hoffnung ist eine Haltung

    Natürlich reicht Engagement allein nicht, um den Rechtsruck zu stoppen. Aber es verändert die Atmosphäre. Wer sich organisiert, gewinnt Einfluss auf Diskussionen im eigenen Umfeld, auf den öffentlichen Raum und somit auf politische Entscheidungen vor Ort. Und: Man fühlt Gemeinschaft. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich solidarische Gemeinschaften zusammenschließen.

    Die Linke arbeitet daran, mit anderen solidarischen Gruppen hier in Dortmund eine breite Front gegen den erstarkenden Rechtsextremismus zu bilden. Dabei geht es nicht nur um symbolische Unterstützung, wie Demo-Unterzeichnungen, sondern um konkrete Zusammenarbeit: Durch das Teilen von Ressourcen, politische Rückendeckung und öffentliche Sichtbarkeit. Die Linke nutzt ihre parlamentarische Stimme, um Forderungen der Organisationen zu stärken, etwa im Kampf gegen Rassismus, soziale Ausgrenzung und Abschiebungen. Gleichzeitig schafft Die Linke Räume, in denen zivilgesellschaftliche Akteur*innen sich vernetzen und gemeinsam Strategien entwickeln können. Denn nur durch ein starkes Bündnis auf Augenhöhe lässt sich der Rechtsruck wirksam zurückdrängen.

    „Wir werden die Gesellschaft nicht von heute auf morgen drehen“, sagt Lara. „Aber wir können anfangen, unsere Zukunft zu verteidigen – jetzt! Mit klarer Haltung, mit echter Solidarität und mit verdammt viel Energie.“Denn genau das ist vielleicht die wichtigste Botschaft dieser neuen jungen Linken: Dass Hoffnung kein Gefühl ist, das man hat oder nicht hat. Sondern eine Entscheidung. Eine Haltung. Und manchmal auch: ein Mitgliedsantrag.

    Zwischen rechter Verrohung und politischer Resignation wächst etwas Neues. Und wer heute das Gefühl hat, allein zu sein, mit seinen Zweifeln, seiner Wut, seiner Sehnsucht nach Gerechtigkeit – dem sei gesagt: Niemals alleine. Immer gemeinsam!

  • Tradwives? Nein, danke! Warum der aktuelle Rechtsruck besonders gefährlich für Mütter ist

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Feministisches Mütterkollektiv

    In Zeiten von globalen Krisen scheint es für viele Frauen attraktiv zu sein, sich ins Häusliche zurückzuziehen. Traditionelle, konservative Familienmodelle sind auf dem Vormarsch. Auf Social Media präsentieren Sauerteigbrot-backende Tradwives ihr glanzvolles und erfülltes Leben als Mutter und Ehefrau.

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  • „Ich bin ungeduldiger, wütender als damals“

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    Autor*in: Flinta*4Rave

    Magst du dich und Flinta*4Rave vorstellen?

    Flinta*4Rave ist ein Musikkollektiv von Flinta* DJs aus dem Ruhrgebiet – also ein Kollektiv für Menschen, die qua Identität im Patriarchat diskriminiert werden. Wir setzen uns für größere Sichtbarkeit von Flinta* hinter den Decks sowie in der Musikbranche und Clubkultur ein und für sicherere Räume in diesen Kontexten. Ich bin Hannah aka rabbit’s revenge und seit etwa eineinhalb Jahren Teil des Kollektivs.

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  • Feministisch aktiv in Dortmund

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Feministisches Kollektiv Dortmund

    Solange Frauen* strukturell ausgebeutet werden und es keine Sicherheit und Sichtbarkeit für Queers gibt, setzt sich das feministische Kollektiv in Dortmund für eine gerechtere und sicherere Zukunft für alle Geschlechter ein. Seit 2019 beteiligen wir uns unter anderem an der Organisation von Demos und Kundgebungen, planen Aktionen und Vernetzungstreffen und öffnen Gesprächs- und Begegnungsräume für Flinta*, also Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen.

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  • Gemeinsam für eine nachhaltige Fahrradkultur in Dortmund

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Velokitchen Dortmund

    Wer sind wir? Die Velokitchen! In der Nordstadt gibt es einen besonderen Ort, der nicht nur Fahrradliebhaber*innen offen steht, sondern allen, die an einer nachhaltigen und solidarischen Gemeinschaft interessiert sind. Hier treffen sich Menschen jeden Alters und Hintergrunds, um gemeinsam an ihren Fahrrädern zu schrauben oder um spannende Aktionen und Events rund ums Rad umzusetzen.

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  • Kommunalpolitik: Lebensnah und kräftezehrend

    Dieser Artikel ist Teil unserer Zeitung zur Kommunalwahl 2025.
    Autor*in: Don’t forget the struggle (Einleitung) und Antifas aus Eisenach (Artikel)

    Die ostdeutschen Landtagswahlen 2024 waren der Anstoß für die Tresenreihe „Don’t forget the struggle. Don’t forget the east“, die unregelmäßig meist im Nordpol stattfindet. Wir wollten nicht alleine sein mit der niederschlagenden Situation in Ostdeutschland, der wir hilflos gegenüber stehen. Gleichzeitig wollen wir nicht mit dem Finger auf den „schlimmen“ Osten zeigen, sondern zeigen, dass es neben rechten Brandstifter*innen und Nazi-Schläger*innen auch Solidarität und Widerstand gibt. Wir laden immer wieder ostdeutsche Genoss*innen, damit sie selbst von ihrer Situation erzählen können und wir gemeinsam überlegen können, wie eine solidarische Praxis über viele Kilometer hinweg aussehen kann, wie wir unseren Genoss*innen in ihrem harten Kampf gegen den rechten Mob den Rücken stärken können. Für uns war klar: Die Genoss*innen aus Eisenach müssen wir unterstützen. Sie sind nicht nur mit der AfD sowie einer lokalen, starken und sehr gewalttätigen Neonazis konfrontiert, sondern treffen immer wieder auf Neonazis aus Dortmund. Wir freuen uns, dass unsere Genoss*innen von vor Ort sich dem rechten Normalzustand tagtäglich entgegenstellen.

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